Etikette

Kendo unterscheidet sich von anderen Sportarten erheblich.

Eines der wesentlichen Merkmale ist das Verhalten im Übungsraum (Dojo) und untereinander, die Etikette (Reiho), welches sich stark an japanischen Wertvorstellungen orientiert. Wichtigstes Merkmal ist, dass man sich mit gegenseitiger Achtung begegnet. Dies sollte bei jeder Sportart so sein.
 
Kendo beginnt und endet mit einer traditionellen Begrüßung, dazwischen unterwirft man sich den Regeln des Dojo. Im Detail ist folgendes Pflicht:
 
▪ Beim Eintreten in das und Verlassen des Dojo verneigt man sich in Richtung des Raumes - ersatzweise für den Schrein, der sich in den meisten japanischen Dojo befindet.
▪ Zu Beginn und Ende einer Trainingseinheit (einzelne Übung oder Kampf) verneigt man sich vor dem Trainingspartner.
▪ Während des Trainings wird nicht gegessen, getrunken oder unnötig geredet. Die Konzentration ist ausschließlich auf den Trainingsablauf gerichtet.
 
Das Reiho ist nicht "nur" aus Höflichkeit einzuhalten, sondern vermindert zudem die Verletzungsgefahr und ermöglicht erst ein sicheres Trainieren.
 
Der "Gegner" ist als Trainingspartner anzusehen und wird mit äußerster Achtung behandelt, insbesondere Lehrer (Sensei), Ältere (Senpai) oder fortgeschrittene Kendoka.
 
Die Ausrüstung ist in einem gepflegten Zustand zu halten, insbesondere das Shinai, welches immer sehr genau auf Absplitterungen oder Bruchstellen untersucht werden muss, ein defektes Shinai kann zu schweren Verletzungen führen.
 
Das Shinai wird wie ein Schwert behandelt. Man stützt sich nicht darauf oder legt es auf der Schulter ab.
 
Jeder, der Kendo betreibt, wird den Sinn des Reiho selbst herausfinden. Wir wollen mit Würde einen traditionellen Kampfsport betreiben und uns dabei verbessern und perfektionieren.
Der Präsident: Dr. Peter Dorittke