GESCHICHTE DES KENDOSPORTS IN DEUTSCHLAND

Abgesehen von gelegentlichen Kendodemonstrationen japanischer Militärs, sowohl vor dem 1. als auch vor dem 2. Weltkrieg, wird Kendo erst seit 1966 in Deutschland praktiziert. Gerd Wischnewski, 2. Dan, kann als der erste Deutsche gelten, der Kendo in seinem 1. JCW Wiesbaden, aber auch in interessierten Gruppen innerhalb Deutschlands unterrichtete.
 

In Wiesbaden fand auch der erste internationale Kendolehrgang in der Bundesrepublik statt. Es bildeten sich kleine Gruppen, die regelmäßig Kendo betrieben, so dass 1969 offiziell eine Sektion im Deutscher Judo-Bund e.V. (DJB) eingerichtet wurde, dessen Vorsitz Wolfgang Remp aus Mannheim übernahm. Zum Stellvertreter und Sportwart wurde Wolfgang Demski, Berlin, gewählt, der 1982 den Vorsitz übernahm. 1993 wurde der Deutscher Kendobund e.V. (DKENB) gegründet und ist Mitglied im DJB mit besonderer Aufgabenstellung.
 
1970 wurden die ersten Kontakte zu japanischen Kendolehrern der ZNKR (Zen Nippon Kendo Renmei), dem Alljapanischer Kendo Verband, und der Waseda-Universität in Tokyo aufgenommen. Zwei Jahre später trat die Bundesrepublik Deutschland den europäischen und internationalen Kendo Organisationen bei, wobei Wolfgang Demski Auditor der Europäische Kendo Föderation (EKF) und Direktor der Internationale Kendo Föderation (IKF) wurde.
 
Seit dieser Zeit stieg das Interesse der Bundesdeutschen an Kendo kontinuierlich. Zur Förderung des Nachwuchses und um die Möglichkeit eines intensiveren Trainings zu bieten, werden auf Bundesebene regelmäßig Lehrgänge von japanischen Lehrern ab 7. Dan geleitet und die Prüfungen für den 1. bis 5. Dan abgenommen. Traditionell sind das Sommer-Gashaku und das Winter-Kangeiko. Mittlerweile gibt es ein vielfältiges bundesweites Angebot.
 
Weiterhin runden verschiedene Lehrgänge an Wochenenden in den einzelnen Bundesländern die gezielte Ausbildung ab. Seit dem Städtewettkampf Hamburg – Berlin, 1971, haben im Kendo viele Wettkampfveranstaltungen, wie die Deutsche Einzelmeisterschaft seit 1972 und die Mannschaftsmeisterschaft seit 1975 für eine zunehmende Bekanntheit des japanischen Fechtsports gesorgt. Frauenturniere und Jugendmeisterschaften, seit 1981, sowie von Vereinen ausgerichtete Turniere oder Wettbewerbe auf Landesebene sind ebenso selbstverständlich geworden, wie die Beteiligung an Länderkämpfen, Europa- und Weltmeisterschaften.
 
Seit 1978 lädt die Sektion über den Alljapanischer Kendo Verband jährlich für ca. sechs Monate einen japanischen Kendolehrer ein, der das Amt des Bundestrainers während dieser Zeit ausübt. Es handelt sich dabei um hochrangige Kendoka der japanischen Polizei oder der Universitäten.
 
Diese Lehrer, aber auch die mittlerweile zahlreich gewordenen, hochrangigen Danträger aus Deutschland, sichern die Entwicklung des deutschen Kendosports.
Erstklassige Impulse bekam unser Verein durch ein zweijähriges Training mit dem Sensei Masanori Yasue (Kyoshi 8.Dan) und weiteren hochrangigen japanischen Lehrern. Der Verein hat zur Zeit selbst zwei 7. Dan Kendo.